Oft merken wir gar nicht, wie viel Wasser wir verbrauchen. Wir sehen vielleicht noch den Verbrauch beim Kochen, Waschen, Duschen, bei der WC-Spülung und natürlich, wenn wir Pools mit Trinkwasser befüllen.
Der Trinkwasserverbrauch für jeden Österreicher beträgt etwa 130 Liter am Tag. Das wären runde 50.000 Liter pro Kopf und Jahr. Eine Füllung eines Pools mit den Maßen 10m Länge x 5 Meter Breite x 1,5 Tiefe benötigt also schon die doppelte Wassermenge, die ein Österreicher oder eine Österreicherin im Jahr benötigt, da in den Sommermonaten zu den errechneten 75.000 Litern noch ca. 25.000 Liter durch Überlauf und Verdunstung dazukommen.
Aber da gibt es noch eine Wassermenge, die man nicht sieht und die befindet sich in der Erzeugung unserer Nahrungsmittel, Kleidung, Papiererzeugnisse, Rohstoffe.
Das Lebensmittel mit dem höchsten Wasserverbrauch ist Kakao! Für ein Kilo Kakaobohnen müssen ganze 27.000 Liter Wasser aufgewendet werden. Auch die Fleischherstellung benötigt viel Wasser: Rindfleisch schlägt mit 15.490 Litern, Schweinefleisch mit 4.730 Litern und Geflügel mit 4.000 Litern pro Kilo zu Buche.
In einer Tasse Kaffee (125 ml) stecken insgesamt rund 132 Liter virtuelles Wasser, knapp eine Badewanne voll. Der konventionelle Anbau von Kaffee schädigt zudem oft die Vegetation, die Böden und die Wasserqualität; die Öko-Bilanz von Bio-Kaffee ist deutlich besser, der H2O-Fußabdruck kleiner.
Eine Tafel Schokolade mit einem Gewicht von 100 g hat einen Wasserfußabdruck von etwa 1.720 Litern; das sind etwa elf Badewannen voller Wasser. Etwa 98 Prozent dieser Wassermenge ist allerdings Regenwasser (grünes Wasser).
Bei der Berechnung des Wasserfußabdrucks wird zwischen blauem, grünem und grauem Wasser unterschieden. Blaues Wasser ist Oberflächen- und Grundwasser (zum Beispiel Flüsse und Seen). Unter grünem Wasser versteht man Regenwasser, das nicht bis ins Grundwasser sickert, sondern im Boden oder an der Oberfläche verbleibt bzw. von Pflanzen aufgenommen wird und dann verdunstet. Graues Wasser ist Frischwasser, das theoretisch aufgewendet werden müsste, um Wasserverschmutzungen „auszugleichen“.
Für die Herstellung einer Jeans werden im globalen Durchschnitt rund 8.000 Liter Wasser benötigt. Diese Wassermenge würde rund 53 Badewannen (a 150 Liter) füllen.
Im Vergleich zu Bio-Baumwolle verbraucht konventionell angebaute Baumwolle viele Wasserreserven; die kleineren Öko-Plantagen kommen oft mit Regenwasser aus. Auch regional ist der Wasserverbrauch sehr unterschiedlich: So hinterlässt der Baumwollanbau in den USA einen kleineren Wasserfußabdruck als in Indien.
Man sieht also, um den eigenen Wasserfußabdruck zu verringern, ist es wichtig, nur saisonales Obst und Gemüse zu konsumieren und da nur, aus nicht durch Wasserknappheit geplagten Gegenden.