The climate crisis already touches all areas of our lives — and thus all areas of journalism. Climate journalism explains the crisis and shows causes, consequences and solutions.
The climate crisis is not one topic but — like democracy and human rights — is one dimension of every topic. Climate journalism is therefore not limited to individual events and cannot take place solely within narrow departmental and jurisdictional boundaries.
Climate journalism draws on the findings of social and natural sciences in an interdisciplinary manner, keeps an eye on other ecological crises such as species extinction, and is guided by the best research. In light of the urgency of the crisis, climate journalism constructively points out solutions and critically evaluates them to foster informed democratic discourse.
Climate journalism needs supportive structures. Publishers and broadcasters bear responsibility on different levels: they should provide training and education for their editorial teams and divest from fossil fuels and corresponding advertisements.
Dependence on fossil fuels drives wars and conflicts. Climate journalism makes this transparent and shows pathways to global climate justice. It illuminates the causes of social inequality and the effects of the climate crisis along lines of background, wealth, gender and other demographics.
Short-term economic interests jeopardize the medium- and long-term interests of humanity and nature. Climate journalism avoids „false balance“ and exposes the evasive and deceptive tactics of individuals, corporations and organizations.
The climate crisis is human-caused. Fundamental changes in our ways of living and doing business are needed immediately to limit global warming. The Global North bears historical responsibility for the climate crisis through colonialism and the growth paradigm of its economies. Climate journalism acknowledges this and confronts those responsible with the fact that they are steering the world into an irreversible catastrophe if they do not act decisively in the coming years.
Climate journalism makes clear that the climate crisis also threatens democracy and fundamental rights. The Paris Climate Agreement of 2015 and the resulting commitment to limit global warming to 1.5 degrees Celsius at best are guiding principles and guardrails for climate journalism.
In view of this, climate journalism contributes — by educating the public — to a clear ethical and ecological goal: the preservation of the basis of life for all living beings on this planet.
Klimacharta des Netzwerk Klimajournalismus Österreich
Die Klimakrise berührt bereits heute alle Bereiche unseres Lebens und damit alle Bereiche des Journalismus. Klimajournalismus verdeutlicht die Krise und zeigt Ursachen, Folgen und Auswege auf.
Die Klimakrise ist kein Thema, sondern – analog zu Demokratie und Menschenrechten – eine Dimension jedes Themas. Klimajournalismus ist daher nicht an Ereignisse gebunden und kann nicht in engen Ressort- und Zuständigkeitsgrenzen stattfinden.
Klimajournalismus greift interdisziplinär auf die Erkenntnisse aus Gesellschafts- und Naturwissenschaften zurück, hat weitere ökologische Krisen wie das Artensterben im Blick und orientiert sich dabei am Stand der Forschung. Angesichts der Dringlichkeit der Krise zeigt Klimajournalismus konstruktiv Lösungen auf, ordnet diese kritisch ein und befähigt so zu einem informierten demokratischen Diskurs.
Klimajournalismus braucht unterstützende Strukturen. Verlage und Sender tragen auf unterschiedlichen Ebenen Verantwortung: Sie sollten ihren Redaktionen Aus- und Weiterbildungen ermöglichen und sich von fossilen Energieträgern und entsprechenden Anzeigen trennen.
Die Abhängigkeit von fossilen Energien befeuert Kriege und Konflikte. Klimajournalismus macht das transparent und zeigt Wege zu globaler Klimagerechtigkeit auf. Er beleuchtet die Ursachen der gesellschaftlichen Ungleichheit und die Auswirkungen der Klimakrise entlang von Herkunft, Besitz, Geschlecht und weiterer relevanter Merkmale.
Kurzfristige ökonomische Interessen gefährden die mittel- und langfristigen Interessen der Menschheit und der Natur. Klimajournalismus vermeidet “False Balance” und enthüllt die Ausweich- und Verschleierungstaktiken von Personen, Unternehmen und Organisationen.
Die Klimakrise ist menschengemacht. Grundlegende Veränderungen unserer Arten zu leben und zu wirtschaften sind umgehend nötig, um die Erderhitzung zu begrenzen. Der Globale Norden trägt durch den Kolonialismus und das Wachstumsparadigma seiner Ökonomien historisch die Verantwortung für die Klimakrise. Klimajournalismus erkennt diese Fakten an und konfrontiert die Verantwortlichen damit, dass sie die Welt in eine irreversible Katastrophe steuern, wenn sie in den nächsten Jahren nicht entschieden handeln.
Klimajournalismus verdeutlicht, dass die Klimakrise so auch Demokratie und Grundrechte gefährdet. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 und die daraus folgende Verpflichtung,die Erderhitzung auf bestenfalls 1,5 Grad zu begrenzen, sind für den Klimajournalismus Richtschnur und Leitplanken.
Klimajournalismus trägt angesichts dessen durch Aufklärung zu einem klaren ethischen und ökologischen Ziel bei: dem Erhalt der Lebensgrundlagen für alle Lebewesen auf diesem Planeten.
April 2022
Signed in November 2022