Leitlinien für den redaktionellen Umgang mit der Klimakrise Präambel
Der Klima-Kodex dient als Richtlinie für eine angemessene, klare und konstruktive Berichterstattung über die Klimakrise. Mit der Umsetzung kommen Redaktionen dem gesteigerten Interesse [1] ihres Publikums an Klimaberichterstattung nach. Der Kodex ist kein Eingriff in die redaktionelle Unabhängigkeit. Die Gewichtung sowie alle redaktionellen Entscheidungen obliegen dem jeweiligen Medium.
Kodex
1.Die Klimakrise ist gemeinsam mit dem Artensterben [2] die dringlichste Krise [3] in diesem Jahrhundert. Sie gefährdet unsere Lebensgrundlagen [4] und hat deshalb höchste Priorität. Ein stabiles Klima ist Voraussetzung für ein sicheres und friedliches Zusammenleben [5].
2. [Das Medium] erkennt die wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel an und denkt diese als Dimension ressort- und themenübergreifend mit. Klimaberichterstattung braucht angemessenen Platz und Ressourcen.
3. [Das Medium] stellt sich der Herausforderung, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse angemessen über die Klima- und Biodiversitätskrise zu berichten. Es zeigt neben den Folgen der Erderhitzung auch unterschiedliche Lösungen und Handlungsmöglichkeiten auf.
4. Klimajournalismus ist kein Aktivismus.
5. [Das Medium] achtet auf eine Bebilderung und Wortwahl, die dem Ausmaß und den Folgen der Klimakrise gerecht wird. Auf die menschengemachte Erderhitzung rückführbare Ereignisse werden nicht verharmlost.
Netzwerk Klimajournalismus Österreich
Netzwerk-Sprecherin: Verena Mischitz
Kontakt: netzwerk@klimajournalismus.at
Website: www.klimajournalismus.at
Twitter: @Netzwerk_Klima
Quellenverzeichnis:
[1] Gallup Institute (2022). Gallup-Stimmungsbarometer: Klimakrise geht in der Berichterstattung unter.
[2] IPBES (2021). IPBES-IPCC Co-Sponsored Workshop: Biodiversity and Climate Change. Scientific Outcome. Seite 6.
[3], [5] IPCC (2022). Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability. Contribution of Working Group II to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [H.-O. Pörtner, D.C. Roberts, M. Tignor, E.S. Poloczanska, K. Mintenbeck, A. Alegría, M. Craig, S. Langsdorf, S. Löschke, V. Möller, A. Okem, B. Rama (eds.)]. Cambridge University Press. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, 3056 pp., doi:10.1017/9781009325844. S. 113-117 (RKR-H ist eines der acht Schlüsselrisiken).
Relevante Kapitel:
• [3] B: Observed and Projected Impacts and Risks (S. 20)
• [5] & [6] Chapter 7: Health, Wellbeing and the Changing Structure of Communities (S. 1056)
• [7] Chapter 5: Food, Fibre and Other Ecosystem Products (S. 729) [4] Steffen, W., Richardson, K., Rockström, J., Cornell, S. E., Fetzer, I., Bennett, E. M. et al. (2015). Planetary boundaries: Guiding human development on a changing planet. Science 347: 1259855.
Mai 2023